Angesichts der schweren Einschnitte bei Tamedia begrüsst impressum die Ergebnisse der Sozialplanverhandlungen

Der Berufsverband bedauert, dass – wie schon bei früheren Umstrukturierungen – sämtliche vorgeschlagenen Massnahmen, die Arbeitsplätze hätten sichern können, pauschal abgelehnt wurden. In dieser Misere, die Tamedia verursacht hat, haben die harten Verhandlungen dennoch Verbesserungen des Sozialplans sowie einen Entlassungsstopp über zwei Jahre ermöglicht.

Im Zuge der im August 2024 angekündigten Restrukturierungen reduziert die TX Group in diesem Jahr erneut das Personal in Redaktionen und Druckereien. Dadurch werden die Medien von Tamedia zum wiederholten Male geschwächt. Die Konsultationsphase und die Sozialplanverhandlungen sind nun abgeschlossen. impressum betont die Tragweite des Verlustes von 55 Vollzeitstellen in den Redaktionen. Der Berufsverband bedauert, dass – wie schon bei früheren Umstrukturierungen – sämtliche vorgeschlagenen Massnahmen, die Arbeitsplätze hätten sichern können, pauschal abgelehnt wurden. In dieser Misere, die Tamedia verursacht hat, haben die harten Verhandlungen dennoch Verbesserungen des Sozialplans sowie einen Entlassungsstopp über zwei Jahre ermöglicht.

Die Personalvertretungen in der Deutschschweiz sowie in der Suisse Romande haben gemeinsam mit impressum den Druck auf die Tamedia-Geschäftsleitung aufrechterhalten, die nun zusichert, die Arbeitsplätze in den heute umstrukturierten Redaktionen bis Ende September 2026 zu erhalten. In diesen schwierigen Zeiten für den Journalismus ist dies für impressum ein Erfolg, da diese Zielsetzung seit Monaten eine Kernforderung des Berufsverbands und der Personalvertretungen darstellte. Die starke Mobilisierung der Journalist×innen hat dazu beigetragen, mehr Mittel für Begleitmassnahmen zum bestehenden Sozialplan freizugeben, insbesondere für Personen am Ende ihrer Karriere.

Étienne Coquoz, Zentralsekretär von impressum, meint dazu: „Diese Ergebnisse sind wichtig, da der Arbeitsmarkt in den Medien durch die zahlreichen Entlassungen im Jahr 2024 (SRF, Tamedia, CH Media, Ringier, ESH, EMH etc.) stark angespannt ist. Trotz der schwierigen Situation können die verbleibenden Mitarbeitenden bei Tamedia nun erst einmal aufatmen und haben zumindest für die nächsten zwei Jahre Sicherheit.“

Für die von den Sparmassnahmen Betroffenen wurden die Begleitmassnahmen verbessert. Hier ein kurzer Überblick:

  • Entlassene Journalist×innen mit Familie bekommen Kinderzulagen, die jetzt für jedes Kind bis zum 18. Lebensjahr gelten statt nur bis zum 7. Lebensjahr.
  • Für diejenigen, die sich beruflich neu orientieren müssen, wird die Unterstützung je nach Alter verdoppelt oder sogar verdreifacht.
  • Für Personen, die keine Arbeitslosenunterstützung mehr erhalten, verpflichtet sich Tamedia, sie mit 70 % ihres letzten Gehalts für maximal 12 Monate zu unterstützen. Dafür gelten verschiedene Modalitäten.
  • Die Leistungen im Bereich der finanziellen Vorsorge und der Frühpensionierung werden ebenfalls verbessert.

Obwohl die Verhandlungen zum Sozialplan einige Erfolge brachten, bleibt die berufliche Situation der Journalistinnen und Journalisten von Tamedia angespannt. Der Berufsverband setzt alles daran, den Dialog mit dem Personal und der Geschäftsleitung in dieser von Unsicherheiten geprägten Phase aufrechtzuerhalten. Denn die erheblichen strukturellen Veränderungen, die von der Leitung verlangt werden, erfordern beträchtliche Anstrengungen von den Medienschaffenden, die nun in stark verkleinerten und oft erschöpften Redaktionen arbeiten. impressum steht seinen Mitgliedern zur Verfügung, um sie zu beraten und ihnen zu helfen, die Leistungen des Sozialplanes bestmöglich zu nutzen.