Die Bundesexpertinnen und -experten für Medien befürworten eine anerkannte Zertifizierung des Journalismus. impressum will diese in Angriff nehmen

Die Eidgenössische Medienkommission (EMEK) hat ihren Bericht zur Verteidigung des Journalismus veröffentlicht. Die Erkenntnis ist ernüchternd: Soziale Netzwerke verdrängen traditionelle Medienunternehmen. Der Journalismus muss verteidigt werden. Die EMEK schlägt eine Reihe von Massnahmen vor, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für dieses Anliegen zu stärken und die Vielfalt der Presse zu erhalten. Der Fokus liegt auf dem Stellenwert des Journalismus, seiner fachlichen Zertifizierung, der Stärkung des Ethikkodexes, der Überprüfung der Kennzeichnung von Inhalten und auf den angebots- und nachfrageseitigen Anreizsystemen. Ohne eine substanzielle öffentliche Unterstützung werden diese Empfehlungen, angesichts der kritischen Situation des Journalismus, unzureichend bleiben.

Die EMEK stellt in ihrem Bericht fest, dass mit dem Aufkommen der digitalen Medien und dem Wettbewerb der sozialen Netzwerke die journalistischen Dienste der traditionellen Medien an ihre Grenzen stossen. Die neuen Möglichkeiten der nicht gefilterte Interaktionen erschweren die Überprüfung der Unabhängigkeit, Zuverlässigkeit und Relevanz der Informationen. impressum begrüsst die Schlussfolgerung der EMEK, wonach journalistische Beiträge deutlich erkennbar oder gekennzeichnet sein müssen, wenn sie von anderen Inhalten unterschieden werden sollen, deren Form und Stil immer ähnlicher werden.

Für Experten wird die Finanzierung des Journalismus zur Herausforderung. Die Anerkennung ihrer Bedeutung für die vielfachen Medien- und Kommunikationsangebote ist zu begrüssen, insbesondere in einer direkten Demokratie und einem partizipativen Staat. impressum ist, wie im Bericht ersichtlich, bereit, gemeinsam mit anderen Partnern der Branche und den Journalismusschulen eine bessere Beteiligung der Öffentlichkeit, insbesondere von Studentinnen und Studenten in der Ausbildung, an der Debatte über die Vorteile und Werte des Journalismus zu fördern.

Die Nützlichkeit der Führung eines Berufsregisters wird auch von der EMEK anerkannt. Die Kommission fände es wünschenswert, wenn diese Zertifizierung von einer unabhängigen Stelle unter Anwendung der Medienfreiheit durchgeführt würde, die von allen Interessengruppen der Branche unterstützt wird. Dies ist ein Vorschlag, der von impressum vertieft werden muss. Der Berufsverband möchte an die beträchtliche Arbeit erinnern, die seine anerkannten und von Kolleginnen und Kollegen gewählten Journalistinnen und Journalisten seit Jahrzehnten leisten, um die Legitimität des Berufes und die Ausbildung von Journalistinnen und Journalisten sicherzustellen. In diesem Zusammenhang ist auch die Stärkung des Ethikkodexes zu begrüssen, da nach Ansicht der EMEK die Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten und die Beschlüsse des Presserats eine sehr gute Grundlage darstellen.

Schliesslich teilt impressum auch die Meinung der Experten, die sich dafür aussprechen, die Wiedererkennbarkeit und Unterscheidbarkeit journalistischer Inhalte durch eine Signalisierung zu verbessern - ein "Label", das auch auf Plattformen und in anderen sozialen Medien verbreitet werden könnte. impressum arbeitet derzeit an der Entwicklung eines Projekts, das es den Journalistinnen und Journalisten ermöglicht, sich zu diesem Zweck klar von anderen Teilnehmern der Kommunikationsbranche zu unterscheiden.impressum unterstützt die EMEK, welche sich für neue Finanzierungsmodelle durch angebotsseitige Anreizsysteme, steuerliche Anreize durch indirekte Unterstützungsmassnahmen oder öffentliche Zuschüsse für Initiativen in Bezug auf die Ausbildung und auf Innovationen, die zur Entwicklung und Stärkung des Journalismus beitragen, einsetzt. Die Kommission schlägt auch die Einführung nachfrageseitiger Anreize vor, beispielsweise indem die Medien ihre Auslagen von den Steuern abziehen könnten, eine Massnahme, die bereits wiederholt von impressum gefordert wurde.

"Journalismus ist eine Leistung, die der Gesellschaft als Ganzes dient und demokratierelevant  ist. Das gilt in besonderem Masse für ein Land wie das der Schweiz, dessen politisches System auf einem kontinuierlichen Austausch und Abgleich unterschiedlicher Interessen beruht und stark auf die Teilhabe jeder einzelnen Person angewiesen ist." Diese von den Experten formulierte Schlussfolgerung wird voll und ganz geteilt.

Auch wenn diese Meilensteine Schritte in die richtige Richtung sind, bedauert impressum, dass die EMEK das Problem der direkten Unterstützung von Journalistinnen und Journalisten und des Journalismus vor der Genehmigungsbehörde, die sich aus anerkannten Experten der Branche zusammensetzt, nicht offener angesprochen hat. In der aktuell prekären Situation des Journalismus ist eine solche Diskussion unerlässlich. impressum bedauert auch die Zurückhaltung der EMEK, die noch weiter geht als diejenige des Bundesrates, der in seinen, im August vergangenen Jahres vorgelegten Medienhilfemassnahmen, bereits konkrete Vorstellungen zu diesem Thema formuliert hatte.

Agenda

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Freitag, 22. März 2024, 10:30 bis ca 17:00 Uhr,

Domaine Notre-Dame de la Route - Ch. des Eaux-Vives 17, 1752 Villars-sur-Glâne

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Maison du Dessin de Presse, rue Louis-de-Savoie 39, à Morges
Du 15 mars au 20 mai 2024

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Mercredi 27.03.24, 12h15 - 14h, table ronde organisée par le CFJM et

le Club suisse de la presse,

CFJM, Florimont 1, 1006 Lausanne

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