Jetzt aber Journalismusförderung

Das Stimmvolk will kein «Medienpaket». Doch was will es? Immerhin in einem Punkt sind sich Befürwortende und GegnerInnen am 13. Februar einig: Sie wollen unabhängigen Journalismus. Was wir zusätzlich noch wissen: Unabhängiger Journalismus ist professionell, es gibt ihn nicht gratis, und die Finanzierung via Anzeigen hat keine Zukunft mehr.

Um den Ausbau der staatlichen Förderung werden wir also nicht herumkommen. Nur: Wie? Wenn Medienförderung nicht geht, so sollten wir endlich über Journalismusförderung sprechen. Aspekte von Journalismusföderung waren im Paket ja mit drin, und die Gegner kämpfen nicht gegen die Stärkung des Presserats, der Berufsbildung oder der Nachrichtenagentur. Doch die Journalismusförderung muss noch weiter gehen. Und sie kann «staatsfern» organisiert werden, damit die Journalistinnen und Journalisten unabhängig bleiben und sogar unabhängiger werden. Das belegen genügend wissenschaftliche Studien. Nota bene: unabhängige Studien. Dafür, wie das organisiert werden könnte, zeigt namentlich der «JournaFONDS».

Und: Wo? Der «Röstigrabe» am Abstimmungssonntag macht es augenfällig: Die Bedürfnisse sind nicht in allen Regionen gleich. Bis der Bund sich zu einer ausgewogenen Form der Förderung durchringt, ist sicher nichts falsch daran, wenn die Diskussion über die Journalismusförderung in den Kantonen weitergeführt wird. Denn jeder Kanton ist eine Demokratie und braucht eine informierte Bevölkerung. Und es muss rasch etwas gehen, sonst verstummen viele regionale Stimmen bald, und vielleicht für immer.

Urs Thalmann, Geschäftsführer impressum

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