"Pacte de l‘enquête"

impressum forderte zusammen mit Investigativ.ch, Medien für alle, Media Forti und Nouvelle Press, das BAKOM dazu auf, das Projekt „Pacte de l’enquête“ in die Revisionsvorlage für die Medien-förderung miteinzubeziehen. Dieses Projekt zur finanziellen Unterstützung der Medien wurde von einer Arbeitsgruppe entwickelt, die sich aus Vertretern dieser Verbände zusammensetzt. Das Projekt soll freien Journalistinnen und Journalisten sowie auch Nachrichtenredaktionen zugutekommen, die investigativen Journalismus betreiben.

Der „pacte de l’enquête“ wurde ursprünglich von der Organisation „Fijou“ entwickelt, der impressum angehört. Das Projekt wird nun von einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Investigativ, Media Forti, Medien für alle, Nouvelle Presse und impressum weiterentwickelt und verteidigt. Zwei Mitglieder des Vorstandes von impressum, Edgar Bloch und Gilles Labarthe, der Präsident der Freien Romandie, Michel Bührer, und Dominique Diserens, Zentralsekretärin, sind an diesem Projekt beteiligt. Durch den „pacte de l’enquête“ könnte es neue finanzielle Mittel für die freischaffenden Journalistinnen und Journalisten geben, welche am anfälligsten sind für die Medienkrise. Die Gelder würden deshalb den fragilsten Mitgliedern von impressum zugutekommen.

Konkret geht es darum, einen nationalen Fonds zu schaffen, der die Arbeit journalistischer Ermittlungen fördert. Die Arbeitsgruppe definiert die investigative Arbeit als "aktive Suche nach Informationen, welche die Journalistinnen und Journalisten selbst und von sich aus zu Themen von öffentlichem Interesse und mithilfe der Konsultation einer grossen Anzahl verschiedener Quellen durchführt, um Fakten oder Informationen aufzudecken, die verborgen oder unbekannt geblieben sind. " Ziel der finanziellen Unterstützung ist es, journalistische Ermittlungsprojekte anzuregen, ihre Entwicklung zu fördern und das Sammeln von Informationen und das Betreiben von Nachforschungen zu unterstützen. Die erwarteten Ergebnisse dieser Unterstützung sind unter anderem die Stärkung der Ressourcen für Ermittlungen, die Schaffung eines Wettbewerbs für höhere Qualitätsstandards und die Unterstützung von qualitativ hochwertigen Inhalten.

Die Idee ist, dass der Fonds die Finanzierung der verschiedenen Projekte koordiniert und zuordnet. Der Fonds wird von einem unabhängigen Ausschuss verwaltet, der die Vielfalt der Gesellschaft und der Branche repräsentiert. Eine Verordnung garantiert ein faires Verfahren für alle Antragsteller und maximale Autonomie des Ausschusses gegenüber dem Staat und anderen Akteuren, insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht. Ziel ist es, eine Einflussnahme auf den Inhalt auszuschliessen.

Das Projekt ist von nationaler Bedeutung, auch wenn es in der Romandie entstanden ist. Jetzt gilt es, dieses Projekt in die Medienförderung des Bundes integrieren zu können. Auch andere Förderquellen wie Stiftungen oder Kantone werden von der Arbeitsgruppe geprüft.

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