Tamedia soll den Gewinn für den Sozialplan Entlassener verwenden

Das Ergebnis von Tamedia zeigte 2018 einen Gewinn von 130 Millionen Franken. Den im gleichen Jahr entlassenen Mitarbeitenden hat das Unternehmen aber noch immer keinen fairen Sozialplan angeboten, so auch den 41 Entlassenen nach der Schliessung von „Le Matin“ nicht. Jeder zusätzliche Monatslohn für die „41 du Matin“ plus die 14 Entlassenen bei "Annabelle" würde nur ca. 0,3 des Gewinns ausmachen! Tamedia lässt sich hingegen lieber ein Schiedsgericht zehntausende Franken kosten.

Proteste gegen die Schliessung von "Le Matin" vor der "Tour Edipresse" in Lausanne am 4.7.2018. Bild: uth/impressum.

Proteste gegen die Schliessung von "Le Matin" vor der "Tour Edipresse" in Lausanne am 4.7.2018. Bild: uth/impressum.

Tamedia gab heute, 12. März 2019 , das Geschäftsergebnis 2018 bekannt. 130 Millionen Gewinn, 132 Millionen Betriebsergebnis. impressum ist der Ansicht, dass die Erträge nicht an die Aktionärinnen und Aktionäre sondern an die Redaktionen und insbesondere an die Entlassenen der Zeitschrift "Annabelle" sowie die „41 du Matin“ gehen sollten, die seit neun Monaten ohne Sozialplan leben müssen. Ein der schwierigen Situation angemessener Sozialplan für die Entlassenen der verschiedenen Medien würde nur einen verschwindend kleinen Teil des Gewinns ausmachen - sie haben aber über die Jahre erheblich zu den Unternehmensgewinnen beigetragen!

impressum bedauert zudem, dass Tamedia bei der Schliessung von „Le Matin“ den GAV der Westschweizer Presse hinsichtlich der Konsultationsrechte verletzt hat. impressum versteht nicht, warum Tamedia es vorzieht, Anwälte und Schiedsrichter zu bezahlen, anstatt den 41 Betroffenen einen Sozialplan anzubieten, welcher soziale Härten nachhaltig vermeiden würde. Die betroffenen Journalistinnen und Journalisten aller restrukturierten Medien sind treue, oft langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich wegen der Kündigung durch Tamedia meist in finanziell prekären Situationen befinden.

Angesichts der heute bekannt gegebenen Ergebnisse muss Tamedia die von einigen Redaktionen gestellte Forderung nach einem Kündigungsstopp von mindestens zwei Jahren akzeptieren und für das ganze Unternehmen umsetzen. Und Tamedia sollte wieder vermehrt in den Journalismus investieren und die Gewinne aus den digitalen kommerziellen Websites für Investitionen in den Journalismus verwenden. Diese wahren die Identität der Titel wie z. B. der „Tribune de Genève“ in Genf und des „Bund“ sowie der „Berner Zeitung“ in Bern. So könnte Tamedia nicht nur die Informationsvielfalt sondern auch ihre eigene unternehmerische Glaubwürdigkeit fördern.

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