Zweisprachiges Frauen-Duo an der Spitze von impressum

Die diesjährige Delegiertenversammlung von impressum wählt zwei Frauen an die Spitze des Verbandes. Edgar Bloch, der bisherige Präsident, informiert über die anstehende Strukturreform. Die DV erlässt eine Resolution, um die parlamentarische Initiative von Isabelle Chassot zu unterstützen.

32 Delegierte aus den 14 Sektionen und zwei Arbeitsgemeinschaften haben am Freitag, 22. März, die Journalistinnen und Journalisten von impressum an der soeben zu Ende gegangenen Delegiertenversammlung in Villars-sur-Glâne vertreten. Edgar Bloch, seit 2020 Co-Präsident und seit 2023 Präsident von impressum, verlässt den Vorstand. Er übergibt das Zepter an Caroline Gebhard, BR-Journalistin bei La Côte (VD) und Fabienne Sennhauser, stellvertretende Chefredaktorin BR bei der Zürichsee-Zeitung (ZH), die neu das Co-Präsidium von impressum bilden. Angesichts der zahlreichen Herausforderungen für Schweizer Medienschaffende in der heutigen Zeit, überzeugten die beiden Frauen mit ihrem riesigen Engagement für die Medienschaffenden, ihrem Elan und ihrer Fachkompetenz. Neben Edgar Bloch verlässt auch Viktor Parma nach 8 Jahren den Zentralvorstand. Neu setzt sich der Vorstand aus Fabienne Sennhauser (Co-Präsidentin), Caroline Gebhard (Co-Präsidentin), Martina Huber, Athénaïs Python, Luca Beti, Michael Hug und Gilles Labarthe zusammen.

Die schwierige Lage im Mediensektor spiegelt sich auch in den Finanzen von impressum wider. Innerhalb von etwas mehr als einem Jahrzehnt hat die Schweiz ein Drittel ihrer Medienschaffenden verloren, und proportional dazu hat impressum zahlreiche Mitglieder eingebüsst. Das Budget wurde nach einer hitzigen, doch konstruktiven Debatte angenommen. Aufgrund der sich abzeichnenden Schwierigkeiten informierte der Vorstand die Delegierten über die geplante Strukturreform. Die grösste Journalistenorganisation der Schweiz strebt danach, ihre Rolle als massgeblicher Akteur in der Schweizer Medienpolitik zu festigen und den Medienschaffenden weiterhin als unverzichtbare Stütze zur Seite zu stehen.

Resolution für die Medienförderung und Debatte mit dem VSM-Präsidium
Die Delegiertenversammlung verabschiedete eine Resolution zur Unterstützung der parlamentarischen Initiative von Isabelle Chassot. Die mit der Initiative geforderte Unterstützung für die elektronischen Medien muss schnell kommen, um weitere Krisen, wie der Mediensektor sie gerade durchlebt, zu vermeiden. In den letzten sechs Monaten wurden beinahe 350 Stellen in diversen Medientiteln gestrichen. Andrea Masüger, Präsident des Verbands Schweizer Medien (VSM), nahm an der Podiumsdiskussion zu diesen beispiellosen Entlassungen Stellung. Die Podiumsteilnehmer tauschten sich aus über die journalistische Ausbildung, den GAV, die Beziehungen zur Politik, das Ansehen des Berufs sowie die Berufsperspektiven der Jungen. Der Präsident des VSM, der selber zahlreiche Jahre als Journalist tätig war, würde trotz der heutigen Schwierigkeiten nochmals den gleichen Beruf wählen: "Es ist schwierig, den Jungen eine Perspektive zu bieten. Das breite Publikum liest weniger, und wenige wollen für Informationen bezahlen."

Auf der impressum-Seite findet Caroline Gebhard, dass "die Verleger mit den Sparmassnahmen und den Entlassungen den jungen Medienschaffenden kaum Perspektiven mehr bieten" . Fabienne Sennhauser ist der Ansicht, dass sich die Verleger nicht auf Einsparungen beschränken dürfen: "Sie müssen sich den neuen Technologien anpassen und Investitionen tätigen, um die Medien in Richtung Publikum voranzutreiben und dem Beruf eine Zukunft zu geben". Die lebhafte Diskussion bekräftigt die entscheidende Rolle, die impressum im Dialog zwischen Medienschaffenden und Verlegern spielt, um die Qualität im Journalismus und die Medienvielfalt zu gewährleisten.

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