Fribourg/Zürich, 26. August 2021
24 hochkarätige und relevante Projekte investigativer Recherchen und Reportagen haben Medienschaffende aus der ganzen Schweiz in der ersten Ausschreibung eingereicht, die unsere Organisation diesen Sommer lanciert hat. Im Juli sassen die drei sprachregionalen Jurys jeweils zusammen, um diese Projekteingaben zu evaluieren. Sie haben entschieden, zehn dieser Projekte mit insgesamt 52'000 Franken zu unterstützen und zu (co-)finanzieren. Die Zuwendungen variieren je nach Projekt zwischen 1'500 und 10’000 Franken. Nächste Eingabefrist für Projekte ist der 30. September 2021.
«Le Pacte – Bündnis für Recherche und Reportage» verfügt aktuell über ein Budget von 225.000 Franken. Pro Sitzung, die alle drei Monate stattfinden, ist ein Budget von jeweils mindestens 50.000 Franken vorgesehen. Im Juli gingen die Fördergelder an fünf deutschsprachige, drei französisch- und zwei italienischsprachige Projekte. Gefördert wurden alle Mediengattungen: Print, Online, Audio, Video und Multimedia. Ab sofort können Medienschaffende via die Website www.lepacte.ch neue Projekte unterbreiten.
«Le Pacte – Bündnis für Recherche und Reportage» ist aus der Feststellung heraus entstanden, dass der chronische Mangel an Ressourcen für investigative Recherchen und Reportagen ein Problem für Demokratie und Medienvielfalt darstellt. Auch fehlte bisher ein konkreter Mechanismus zur Unterstützung dieser beiden journalistischen Genres, die von öffentlichem Interesse sind. In Europa gibt es in etwa zwanzig Ländern seit Jahren unabhängige Strukturen zur Unterstützung investigativer Recherchen. In dieser Grössenordnung hat es das in der Schweiz bisher nicht gegeben.
Nach einer Startphase hofft «Le Pacte», seine Mittel ab 2022 aufstocken zu können, um damit die Kapazitäten professioneller Medienschaffender für investigative Recherchen und Reportagen zu stärken. «Le Pacte» richtet sich prioritär an freie Journalistinnen und Journalisten und solche, die für Redaktionen mit begrenzten Ressourcen arbeiten. Die Finanzierung erfolgt durch Zuwendungen öffentlicher und privater Geldgeber:innen (Stiftungen, Urheberrechtsgesellschaften oder öffentlichen Hand), die indes keinerlei Einfluss auf die Auswahl der Jurys und Projekte haben.
Finanzielle Unterstützung erhielt «Le Pacte» bisher von ProLitteris, der Fondation Aventinus, Suissimage, der Fondation Puech, der Stadt Genf und der Société suisse des auteurs (SSA). Langfristig erhoffen sich die Initiator:innen auch Unterstützung durch Bund, Kantone und Gemeinden sowie von Lotteriefonds und privaten Mäzen:innen.
«Le Pacte – Bündnis für Recherche und Reportage» wurde im November 2020 von einer Allianz der wichtigsten Berufsverbände und Gewerkschaften der Schweizer Journalistinnen und Journalisten gegründet: impressum – Schweizer Journalistinnen, Syndicom – Gewerkschaft Medien und Kommunikation, SSM – Schweizer Syndikat Medienschaffender. Hinzu kommen Netzwerke von Berufsjournalist:innen wie investigativ.ch oder die Jungen Journalistinnen und Journalisten Schweiz. Zu den Gründern gehören auch der französischsprachige Think Tank Nouvelle Presse, der Verein Medien für alle, Media Forti und der Verleger:innenverband Medien mit Zukunft.
Weitere Informationen über «Le Pacte» und seinen Mechanismus finden Sie auf der Website: www.lepacte.ch.