„Shared Content“ der SRG: Journalistinnen und Journalisten bangen um die Medienvielfalt

Der seit heute eingeführte „free shared content“ der SRG setzt bei privaten Medienanbietern den falschen Anreiz, die eigene journalistische Produktion abzubauen.

Private Anbieter können seit heute Videobeiträge „im Bereich News“ gratis bei der SRG beziehen und im Internet nach Belieben verwenden und kommerzialisieren. Tendenziell könnte damit das Interesse privater Anbieter geschmälert werden, selbst in die journalistische Produktion zu investieren. Das vorhandene Budget würden private Anbieter dann eher für Angebote verwenden, die sie nicht schon gratis bei der SRG beziehen können, wie zum Beispiel für die Produktion von Unterhaltung.

impressum-Geschäftsführer Urs Thalmann dazu:
„Kooperationen und Zentralisierungen bei privaten Medienanbietern schränken schon heute die journalistische Vielfalt stark ein. Der ‚free shared content‘ der SRG beschleunigt diese Entwicklung zusätzlich. Das ist höchst problematisch. Und dass die SRG dies so überraschend einführt, ohne die Journalistenbranche vorher zu konsultieren, ist zusätzlich irritierend.“ Und er ergänzt: „Für die Bereitstellung von journalistischer Grundinformation zugunsten aller Medien ist die SDA zuständig und ausreichend.“
impressum unterstützt grundsätzlich die Beibehaltung der Finanzierung des medialen Service Public im bisherigen Umfang, wie impressum mit Blick auf die No-Billag-Diskussion im Nationalrat im Herbst 2017 mitgeteilt hat (siehe www.impressum.ch/Medienpolitik). Hingegen darf der Service Public nicht dazu führen, dass die private journalistische Produktion reduziert wird.