impressum hat im Oktober eine Umfrage bei den Medienunternehmen gestartet, um zu erfahren, wie die Branche auf die Teuerung reagiert. Es haben 20 Medienunternehmen auf die Umfrage geantwortet. Nur vier davon haben angegeben, dass sie gar keine Massnahme ergreifen, um der finanziellen Situation Rechnung zu tragen. 15 Verlage gewähren entweder eine Lohnerhöhung oder eine einmalige Zahlung.
Die Lohnanpassungen der Medienhäuser variieren zwischen 1% und 4%. Mit gutem Beispiel voran geht die Schaffhauser AZ, welche 4% Lohnerhöhung gewährt. Auch kleine spezialisierte Medien wie Kunstbulletin, Infosperber und toxic.fm gewähren 3% Erhöhung. Oder Regionalmedien, wie der Bote der Urschweiz, bezahlen im kommenden Jahr 2% mehr Lohn. Andere Medienunternehmen gewähren eine einmalige Zahlung in Form einer Gratifikation oder eines Bonus.
Im Dialog mit den Verlagen hat sich gezeigt, dass insbesondere kleine Verlage Wert darauf legen, zumindest einen Teil der Teuerung auszugleichen oder sich mit anderen Leistungen erkenntlich zu zeigen. Selbst wenn sie finanziell keinen grossen Spielraum haben, wollen sie dem Reallohnverlust der Journalistinnen und Journalisten entgegentreten und zumindest einen kleinen Ausgleich gewähren. Ein Verlagsleiter eines ganz kleinen Medienhauses empörte sich am Telefon gar, dass man ihm diese Frage stelle. Es sei selbstverständlich, dass er seinen Mitarbeitenden Sorge trage und die Teuerung ausgleichen werde, denn seine Mitarbeitenden seien schliesslich sein Kapital. Demgegenüber gewähren grosse Medien wie Tamedia keinen generellen Ausgleich oder liessen sich zu keinen klaren Aussagen bewegen, wie ch Media. Ringier oder die NZZ wollten sich noch nicht festlegen. Alle Aussagen sind allerdings unter dem Vorbehalt zu interpretieren, dass bei gewissen Medien, die keine Erhöhung gewähren, dennoch ein vergleichsweise hohes Lohnniveau vorherrscht.
impressum ist sehr erfreut darüber, dass insbesondere kleine Verlage versuchen, der wirtschaftlichen Situation Rechnung zu tragen. Es ist verständlich, dass einige Medienhäuser in schwierigeren finanziellen Situationen stecken als andere. impressum ruft die Verlage dazu auf, alle ihre Möglichkeiten zu nutzen, um Journalistinnen und Journalisten den Teuerungsausgleich zu gewähren.