TX Group kündigt neuen Abbau auf Redaktionen an. impressum fordert andere Lösungen, die den Journalismus stärken

TX Group hat 2019 einen Gewinn von 97,8 Millionen Franken erwirtschaftet und betrachtet dies als schlechtes Resultat. Namentlich auf Redaktionen sind « unvermeidbare Kosteneinsparungen » geplant. impressum bedauert diese Absicht. Andere Lösungen, die den Journalismus und die Vielfalt stärken statt lähmen, sind für den immer noch profitablen Medienkonzern möglich. Nur so können Abonnementen, Leser und Anzeigekunden gehalten werden.

Der grösste Medienkonzern der Schweiz hat sein Geschäftsergebnis 2019 veröffentlicht. Bei einem um 6,8% gesteigerten Umsatz von 1'080 Millionen Franken resultiert ein Nettogewinn von 97,8 Millionen. Der Konzern spricht dennoch von einem schlechten Resultat und kündigt in naher Zukunft „unvermeidbare Kosteneinsparungen“ namentlich auf Redaktionen an. (Zitate aus Heidi News vom 10. März 2020, übersetzt).

impressum, die stärkste Organisation von Journalistinnen und Journalisten der Schweiz, ist bestürzt über diese neuen Abbaupläne. Diese könnten das, was an Informationsvielfalt innerhalb des schweizweit dominierenden Verlags Tamedia (eine TX-Tochter) noch übrig ist, vollends beerdigen.

Die Ankündigungen der TX Group sind ein destruktives Signal in der Medienlandschaft, und zwar bedauerlicherweise namentlich gegenüber zahlreichen kleinen Verlagen, die trotz schwieriger Wirtschaftslage den Journalismus weiterfinanzieren. In dieser Situation unterstreicht impressum seine Aufforderung an Bund, Kantone und Gemeinden, die journalistischen Informationsmedien aktiver zu fördern und von ihnen vielfältigen Journalismus zu fordern. Der von der TX Group gewählte Moment, um Abbaumassnahmen anzukündigen, ist denkbar schlecht gewählt, zumal ein Abbau alles andere als „unvermeidlich“ erscheint. Mit substantiellen Gewinnen und stabilen Reserven gesegnet ist die TX Group nach wie vor wirtschaftlich sehr gesund und in der Lage, nicht nur Medienförderung zu bekommen, sondern auch selbst den Journalismus wieder aufzubauen.

impressum erinnert an die skandalöse Schliessung der gedruckten Ausgabe von „Le Matin“ der TX-Tochter Tamedia, die 43 Stellen gekostet hatte. Dank dem Kampf von impressum, syndicom und der betroffenen Journalistinnen und Journalisten konnte immerhin vor Schiedsgericht ein Sozialplan erstritten werden. Das Schiedsgericht erachtete als angemessen, dass Tamedia angesichts ihrer komfortablen finanziellen Lage mindestens doppelt so viel Geld für den Sozialplan aufwendete, als der Verlag seinen entlassenen Mitarbeitenden freiwillig anbieten wollte. impressum wird auch in der jetzigen Situation das Vorgehen des Verlags äusserst aufmerksam verfolgen und seine Mitglieder mit aller Kraft unterstützen. impressum fordert den Verlag auf, in den Journalismus zu investieren anstatt ihn abzubauen. Er soll damit sein Versprechen nicht selbst Lügen strafen und der Gesellschaft, die den Konzern über Jahre gross gemacht hat, durch langfristig gesicherte, vielfältige journalistische Information etwas zurück zu geben.