Erneut haben die grossen Verleger alle Verträge mit Keystone-SDA gekündigt. Mit der Kündigung aller Verträge bauen die Verleger, die gleichzeitig Kunden und Besitzer der Agentur sind, Druck auf. Sie fordern erneut Rabatte. Sollten sich die Verleger durchsetzen, droht wiederum eine unverantwortliche Sparübung. Ein weiterer Stellenabbau würde die publizistische Zukunft der Agentur indes aufs Spiel setzen. Zudem hatte der Verwaltungsrat nach dem Arbeitskampf zugesichert, den Service-public-Charakter der Agentur anerkennen zu wollen. Wenige Monate später scheint die Führung ihre eigenen Aussagen bereits vergessen zu haben. Aus diesem Grund fordert die Redaktion von der neuen Führung, dass diese « zu ihrem Wort steht und sich klar zur Keystone-SDA und zum medialen Service public bekennt.»
Das Beispiel Sportdienst
Die Ankündigung von Tamedia – die gleichzeitig sowohl Kundin als auch Aktionärin von Keystone-SDA ist – ab dem nächsten Jahr auf den Sportdienst von Keystone-SDA zu verzichten, bedroht die Zukunft dieses Ressorts. Tamedia versucht damit einmal mehr, ihre dominante Stellung auszunutzen, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Gleichzeitig bietet sie verschiedenen Westschweizer Medienhäusern bereits ihren automatisierten Sportdienst an. Ein echtes Bekenntnis zur Keystone-SDA sieht anders aus.