impressum fordert Tamedia auf, zuzusichern, dass der Stellenetat in Basel mindestens beibehalten wird. Blocher soll seine demokratische Gesinnung unter Beweis stellen und die redaktionelle Unabhängigkeit gemäss der „Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten“ garantieren. Die grösste Journalistenorganisation der Schweiz beanstandet die zunehmende Medienkonzentration und befürchtet eine weitere Verarmung der Medienlandschaft.
Der Deal, über den seit Mitte März spekuliert wurde, ist jetzt offenbar besiegelt. Christoph Blochers Zeitungshaus AG verkauft die BaZ und übernimmt im Gegenzug eine ganze Reihe von Beteiligungen an Gratisanzeigern in der Deutschschweiz und in der Suisse Romande.
Wie impressum, die grösste Organisation von Journalistinnen und Journalisten der Schweiz, bereits im März mitgeteilt hatte (Link), bringt die Übernahme die Chance, dass die BaZ wieder zu einer ausgeglichenen politischen Ausrichtung zurückfindet, so wie es der Tradition der ältesten Schweizer Forumszeitung eigentlich entspricht. Mit Blocher als Eigentümer und Markus Somm als Chefredaktor hatte die BaZ eine zeitweise ausgeprägt rechtsbürgerliche Haltung eingenommen.
Andererseits droht mit der Übernahme der BaZ durch Tamedia, dass auch die BaZ künftig in Basel nur noch eine Lokalredaktion haben wird, und dass die übrigen Ressorts aus der Zürcher Zentralredaktion bedient werden. Diese Strategie wendet Tamedia bereits auf den „Bund“, die „Berner Zeitung“, den „Landboten“, die „Tribune de Genève“ und weitere Zeitungen an. impressum befürchtet, dass dies letztlich zu einem weiteren Stellenabbau bei der BaZ führt. Darum fordert impressum Tamedia auf, zu garantieren, dass die heutige, bereits stark reduzierte Anzahl redaktioneller Stellen mindestens beibehalten bleibt und die Inhalte aller Ressorts weiterhin in Basel produziert werden.
Ebenso ist impressum besorgt über die Übernahme weiterer Gratisanzeiger durch Blochers Zeitungshaus AG. Zusammen mit den Blättern der ehemaligen Zehnder-Gruppe wird Blocher einen Grossteil der Gratisanzeiger der Deutschschweiz beherrschen. Auch in der Westschweiz übernimmt er die beiden laut Zeitungshaus grössten Lokalanzeiger «Lausanne Cités» und «GHI Genf». Die Befürchtung besteht, dass Christoph Blocher die Gratisanzeiger zu politischen Propagandazwecken nutzen will.
Darum fordert impressum Christoph Blocher auf, seine demokratische Gesinnung unter Beweis zu stellen und für alle seine Gratisblätter die redaktionelle und journalistische Unabhängigkeit im Sinne der „Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten“ öffentlich zu garantieren.
impressum steht seinen Mitgliedern in den Redaktionen aller betroffenen Publikationen zur Verfügung und wird ihre Rechte und ihre journalistische Unabhängigkeit mit allen Kräften verteidigen.