Der Hintergrund: Nach zahlreichen Verhandlungsrunden zwischen dem Verlegerverband, impressum und syndicom liegt ein Angebot für einen Gesamtarbeitsvertrag für die Presse in der Deutschschweiz und im Tessin vor. Das Angebot der Verleger beinhaltet einen Mindestlohn von nur 4’800 Franken - viel zu wenig für die Arbeit im Journalismus und 1'000 Franken weniger als der Mindestlohn in der Westschweiz. Das Angebot wurde von den Mitgliedern von syndicom und impressum abgelehnt. Der VSM hat sich danach nicht zu weiteren Gesprächen bereit gezeigt.
Deshalb fordern über 1’200 Unterschreibende aus der Medienbranche gemeinsam mit impressum und syndicom den Verlegerverband VSM auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Inhaltlich fordern sie:
- Einen angemessenen Mindestlohn und ein angemessenes Mindesthonorar – auf dem Niveau des GAV in der Romandie. Für Medienhäuser in finanziell schwierigen Situationen bleiben abweichende Regelungen möglich.
- Die Bedingungen, damit regelmässig freischaffend Mitarbeitende (auch Fotograf:innen und Videojournalist:innen) unter den Schutz des GAV fallen, sind viel zu streng und müssen gelockert werden.
- Gute Arbeitsbedingungen: namentlich Verbesserungen beim Urheberrechtsschutz, einen angemessenen Kündigungsschutz für langjährige Mitarbeitende, einen fairen Umgang mit Überstunden sowie eine adäquate Entlöhnung während der Ausbildungszeit.
Livia Lehner, Zentralsekretärin beim Berufsverband impressum sagt: “In der Romandie gibt es zwischen impressum und Médias Suisse bereits eine funktionierende Sozialpartnerschaft. Es muss auch in der Deutschschweiz und im Tessin möglich sein, einen Gesamtarbeitsvertrag mit fairen Arbeitsbedingungen und anständigen Mindestlöhnen einzuführen.»
Stephanie Vonarburg, Vizepräsidentin und Leiterin Sektor Medien bei der Gewerkschaft syndicom ergänzt: “Wir erwarten nun, die GAV-Verhandlungen weiterzuführen mit dem Ziel, dass im Journalismus weiterhin gute Arbeit möglich ist. Die Rückendeckung für dieses Anliegen ist gross, wie die 1'200 Unterzeichnenden klar gemacht haben.”
Nun liegt es am VSM, eine für alle Medienschaffenden tragfähige, zukunftsgerichtete Lösung anzubieten.