Heute wurde die Rechnung 2017 von Tamedia vorgestellt und ein Gewinn von 181 Millionen (EBIT) ausgewiesen. impressum, die grösste Schweizer Organisation von Journalistinnen und Journalisten, unterstreicht, dass die Gewinne des Konzerns nicht an Aktionäre ausgeschüttet, sondern in die Redaktionen reinvestiert werden sollen. Journalismus ist das „core business“ des Konzerns. Der Journalismus und nicht die vom Journalismus losgelösten Werbeplattformen haben es dem Tamedia-Konzern ermöglicht, dieses Jahr sein 125-jähriges Bestehen zu feiern.
Tamedia soll die Doktrin aufgeben, „Quersubventionen“ zu vermeiden. Vielmehr ist die natürliche Symbiose zwischen dem Informations- und dem Werbemarkt das Erfolgsrezept der Firma seit ihrem Bestehen.
Wenn Tamedia es weiterhin kategorisch ablehnt, den Journalismus aus dem Konzerngewinn zu finanzieren, muss das Unternehmen konsequenterweise auch eine andere Einstellung gegenüber anderen Formen der Finanzierung einnehmen und insbesondere auch innerhalb des Arbeitgeberverbands Schweizer Medien für eine offene Haltung gegenüber direkter Journalismusförderung eintreten.
Darüberhinaus ist impressum sehr besorgt über das durch die Restrukturierung angespannte Betriebsklima in Tamedia-Redaktionen. Zwar hatte Tamedia versprochen, bis zum 1. Januar im Rahmen der zur Kosteneinsparung eingeleiteten Restrukturierung keine Entlassungen vorzunehmen. Seit dem 2. Januar ist aber alles wieder offen. impressum fordert ein mindestens zweijähriges Kündigungsmoratorium, denn die Reserven und Gewinne von Tamedia erlauben dies bei Weitem. Damit könnte das Unternehmen das Vertrauen und damit das Betriebsklima verbessern und damit die Produktivität steigern, anstatt abzuwarten, dass viele qualifizierte aber verunsicherte Journalistinnen und Journalisten das Unternehmen verlassen.
impressum bedauert ausserdem, dass die Restrukturierung zu einem erheblichen Identitätsverlust der Titel führt so insbesondere beim „Bund“ und der „Berner Zeitung“ sowie bei der „Tribune de Genève“, indem in den wichtigen Städten Bern und Genf keine vollständigen Redaktionen mehr arbeiten. Ebenso beklagt impressum die durch die Redaktionszusammenlegungen weiter fortschreitende Ausdünnung der Informationsvielfalt.